Die Aktion Alpensegler des NABU Freiburg - ein erfolgreiches Artenschutzprojekt

Kinderstube der Alpensegler

Gemeinsam mit der Hebelschule im Stadtteil Stühlinger haben wir 2006 den Internetauftritt www.alpensegler-freiburg.de geschaffen. Wir freuen uns über Besuche dieser Website und bitten Sie um Spenden, damit das Projekt für die Zukunft gesichert werden kann. Schauen Sie mal rein!

 

Foto: L. Thiess
Foto: L. Thiess

Der Vogel

Der Alpensegler Tachymarptis melba ist der größte Segler Europas. Mit seinem weißen Bauch ist er leicht vom kleineren Mauersegler Apus apus, dem Vogel des Jahres 2003, zu unterscheiden. Letzterer brütet in fast ganz Europa, wobei er auch alte Spechthöhlen nutzt.
Der Alpensegler dagegen hat in Baden-Württemberg seine weltweit nördlichsten Kolonien. Er brütet in Höhlen, Nischen und Spalten in hohen Felsen, nördlich der Alpen überwiegend in bzw. an Gebäuden. Global gibt es über 100 Seglerarten. Diese hochspezialisierten Insektenjäger landen nie freiwillig am Boden, sammeln ihr Nistmaterial im Flug und verkleben es mit Speichel. Segler sind die einzigen Vögel, die sich auch in der Luft paaren können. Einige Arten übernachten sogar regelmäßig im Flug. Ihre nächsten Verwandten sind die Kolibris. Mit den Schwalben, die zu den Sperlingsvögeln zählen, teilen sie nur die ähnliche Ernährungsweise.

Foto: NABU/M. Schmidt
Foto: NABU/M. Schmidt

 

 

 

Personalhaus XII des Universitätsklinikums (Lehener Str. 84); in dem Mitte der 1990er Jahre errichtetem und für seine Architektur preisgekröntem Neubau wurden 20 Nistkästen für Alpensegler eingebaut; sieben davon sind hier zu sehen. Mittlerweile sind alle Kästen besetzt.

 

 

 

Turm der Kirche St. Martin am Rathausplatz, das erste nachweislich vom Alpensegler besiedelte Gebäude in Deutschland (1955), wegen Baumaßnahmen 1975 verlassen, Mitte der 1980er Jahre wiederbesiedelt; Einflugöffnungen an den vier Ecken des Turmhelms. (Foto: Matthias Schmidt)

Das Projekt
In den 1950er Jahren besiedelte der Alpensegler die Stadt Freiburg i.Br.; die neue Kolonie wurde von Ornithologen immer wieder kontrolliert und die Entwicklung dokumentiert. Bei der Bestandsaufnahme 1990 zeigte sich, dass die Population im Vergleich zu 1984 bei etwa 40 Brutpaaren stagnierte, stark im Stadtgebiet aufgesplittert war und die meisten betroffenen Hausbesitzer, Verwalter und Nutzer nichts von den Vögeln wussten. Viele Brut- und Schlafplätze waren durch Baumaßnahmen akut oder potenziell gefährdet; deshalb wurde die Aktion Alpensegler des NABU Freiburg gegründet. Dr. Odwin Hoffrichter übernahm die wissenschaftliche Leitung, Oberbürgermeister Dr. Rolf Böhme die Schirmherrschaft bis zu seinem Ausscheiden aus dem Amt 2002. Durch Information der betroffenen Menschen, Koordination von Baumaßnahmen und Angebot von Nisthilfen wurde der Kolonie deutlich geholfen: 2003 wurde die „magische“ Zahl von 100 erfolgreichen Brutpaaren in Freiburg erstmals übertroffen, nach einer Phase der Stagnation erneut in der Saison 2007.

2012 wurden sogar über 150 Brutpaare gezählt; die Freiburger Großkolonie hält sich seither auf diesem hohen Niveau (Stand 2020).

Die Zukunft
Neben dem Schutz des Alpenseglers wird weiterhin die wissenschaftliche Arbeit stehen. Alljährliche Kontrolle des Bestands und des Bruterfolgs sind dabei ebenso wichtig wie der intensive Austausch mit den KollegInnen in der Schweiz, im Elsass und in den anderen Städten Baden-Württembergs und Bayerns, wo es jüngere und teils noch kleine Kolonien gibt. 
 
Spendenkonto:
NABU Freiburg
Sparkasse Freiburg Nördlicher Breisgau
Konto-Nr.: 2262877
BLZ: 68050101

IBAN: DE53 6805 0101 0002 2628 77

BIC: FRSPDE66XXX
Stichwort: Alpensegler  (Spenden sind steuerlich absetzbar.)