Imitationstalent und Formationskünstler

Der Star ist „Vogel des Jahres 2018“

Für  das  Jahr  2018  haben  der  NABU  und  der  LBV den Star zum Vogel des Jahres gekürt.
Der Star zählt zu den häufigsten Singvögeln in Deutschland, wird in Kinderliedern besungen oder ist als „Kirschendieb“ im heimischen Garten bekannt.

Der Star ist kein gewöhnlicher Allerweltsvogel, denn er hat herausragende Talente: Der Star kann andere Vögel und Umgebungsgeräusche perfekt nachahmen und in seinen Gesang einbauen. Zu hören sind dann sogar Handyklingeltöne, Hundebellen oder Alarmanlagen. Zum Star unter den Vögeln wird er auch durch seine atemberaubenden Schwarmformationen, bei denen hunderttausende Individuen perfekt aufeinander abgestimmt durch die Lüfte gleiten.
Der Star ist den Menschen vertraut und weit verbreitet. Doch seine Präsenz in unserem Alltag täuscht, denn der Starenbestand nimmt ab. Es fehlt an Lebensräumen mit Brutmöglichkeiten und Nahrung – insbesondere verursacht durch die industrielle Landwirtschaft.


Starennistkasten in Ebringen: ein Bildbericht

 

NABU: in diesem Jahr hat bei euch im Garten zum ersten Mal ein Star gebrütet. Waren bereits im Winter Stare bei euch im Garten?

Marion: Ja, es kamen mehrere Stare zu den Futterplätzen, insbesondere als es geschneit hatte.

 

NABU: Wann habt ihr beschlossen, einen Starenbrutkasten aufzuhängen?

Marion: Nachdem einige Stare die Brutkästen für die Meisen inspiziert hatten, besorgten wir auch einen Starenbrutkasten. Wir hängten ihn an das Gartenhaus, dass auf der Anhöhe hinter dem Haus steht. Allerdings war es bereits Ende April und wir waren nicht sicher, ob er noch angenommen wird.

 

NABU: Wurde der Kasten schnell angenommen?

Marion: Er dauerte 2 bis 3 Wochen, bis die ersten Stare den Kasten begutachteten und in Besitz nahmen. Dann verteidigten sie ihn lautstark gegen andere Interessenten.

 

 

NABU: Was hast du dann beobachtet, was hat dir besonders gefallen?

Marion: Besonders interessant waren die Nestbauaktivitäten. Es wurden Unmengen von Nistmaterial herangeschleppt. Einige Halme waren sehr lang und die Stare benötigten mehrere Anflüge, bis sie das Material im Kasten hatten. Das war spannend zu beobachten.

 

Ein junger Star kurz vor dem Ausflug aus dem Nistkasten
Ein junger Star kurz vor dem Ausflug aus dem Nistkasten

Marion: Auch spannend zu beobachten war die Fütterung der Jungvögel. Am Anfang hörten wir nur das Gepiepse der Jungvögel, wenn ein Elternteil mit Futter kam, später guckte dann ein Jungvogel aus dem Loch im Brutkasten, aber wir wissen nicht, wieviele Eier ausgebrütet wurden. Auf jeden Fall haben die Stareneltern sehr viel Insektenfutter verfüttert.

 

NABU: Du hast sehr schöne Fotos auch von den Fütterungen gemacht, wie war das möglich?

Marion: Ich habe die Kamera mit Stativ getarnt in die Nähe gestellt und mit Fernauslöser fotografiert. So waren die Vögel bei der Fütterung nicht gestört.

 

 

Interview vom NABU/Beate Seelmann-Eggebert mit Marion Obloh, Ebringen, alle Bilder von Marion Obloh.

Oktober 2018


Weitere Informationen über den Star finden Sie hier.